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Warum Barrierefreiheit?

Anteil von Menschen mit Behinderung in Deutschland (Diagramm)
Quelle: Zahlen nach Bundesamt für Statistik, Stand 2024

Barrierefreiheit im Netz ist kein Extra, sondern ein Menschenrecht. Wenn du Software oder Websites entwickelst, hast du einen direkten Einfluss darauf, ob Menschen ein digitales Angebot nutzen können oder ausgeschlossen werden.

Etwa zehn Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Form von Behinderung. Viele sind auf digitale Hilfsmittel wie Screenreader oder Sprachsteuerung angewiesen. Wenn Websites nicht barrierefrei gestaltet sind (z. B. ohne Alternativtexte, unlesbar für Screenreader oder nur per Maus bedienbar), schließt das diese Menschen aktiv aus, nicht nur bei Freizeitangeboten, sondern auch bei Bildung, Arbeit und staatlichen Leistungen.

Barrierefreiheit ist in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert, die Deutschland ratifiziert hat. Sie verpflichtet uns, digitale Angebote so zu gestalten, dass sie unabhängig von körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten zugänglich sind. Auch nationale Regelungen wie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) greifen diese Verpflichtung auf.

Über Gesetze hinaus geht es um Verantwortung. In einer digitalen Gesellschaft sollte Teilhabe nicht vom Zufall abhängen. Wenn du heute studierst oder eine Ausbildung machst, wirst du mitentscheiden, wie inklusiv die digitale Welt sein wird. Barrierefreiheit ist kein „nice to have“, sondern ein Zeichen von Respekt, Gerechtigkeit und digitaler Kompetenz.

Hallo ich bin Susanna.

Ich bin 32 Jahre alt und von Geburt an stark sehbehindert. Ich nutze täglich das Internet, für meine Arbeit, zum Einkaufen, zur Information und für soziale Kontakte. Dabei bin ich auf Hilfsmittel wie eine Screenreader-Software und die Tastaturnavigation angewiesen. Leider stoße ich im Netz immer wieder auf Barrieren, die meine Teilhabe sehr einschränken.

Ein wiederkehrendes Problem sind schlecht strukturierte Webseiten. Viele Seiten verwenden keine korrekten HTML-Überschriften oder haben keine logische Reihenfolge der Inhalte. Für sehende Menschen ist das vielleicht kein Problem, sie sehen die Überschrift größer oder farblich abgesetzt. Aber mein Screenreader braucht klare Strukturinformationen, um mir zu sagen, wo ich bin und wie ich schnell zum gewünschten Inhalt komme. Auch Bilder ohne Alternativtexte sind ein häufiges Hindernis.

Formulare sind ein weiteres Beispiel: Viele haben keine korrekt beschrifteten Felder oder reagieren nur auf Mausaktionen. Ich kann dann gar nicht erkennen, was ich in welches Feld eintragen muss oder ich komme mit der Tastatur gar nicht erst in die Felder hinein. Besonders ärgerlich wird das bei wichtigen Vorgängen, wie dem Ausfüllen von Behördenformularen.

Auch Captchas stellen oft ein unüberwindbares Hindernis dar. Wenn es keine barrierefreie Alternative gibt, bleibe ich bei der Anmeldung einfach außen vor. Das frustriert mich, denn es zeigt mir immer wieder: Das Internet ist nicht für alle gemacht, obwohl es das sein sollte.

Gute Beispiele gibt es zwar, aber sie sind leider noch die Ausnahme. Ich wünsche mir, dass Entwickler:innen und Website-Betreiber:innen Barrierefreiheit nicht als Sonderfall, sondern als Standard betrachten. Schließlich profitieren alle von klarer Struktur, verständlicher Sprache und zugänglichem Design, nicht nur Menschen mit Behinderung.*

Was nun?

Glossar

Im Glossar findest du kurze Erklärungen zu wichtigen Begriffen rund um Barrierefreiheit, Inklusion und digitales Design. Die Begriffe sind einfach erklärt, ideal zum Nachschlagen oder schnellen Verstehen.                                    

Tipps und Tools

Hier findest du praktische Tipps und nützliche Tools, um digitale Barrierefreiheit direkt umzusetzen, egal ob beim Design, in der Programmierung oder beim Testen. Für alle, die barrierefrei entwickeln wollen.

*Dieser Erfahrungsbericht ist fiktiv und wurde erstellt, um typische Erfahrungen, Herausforderungen und Entscheidungswege beispielhaft darzustellen. Auch wenn die geschilderte Geschichte auf realitätsnahen Situationen basiert, handelt es sich nicht um eine echte Person oder ein tatsächliches Ereignis. Falls ihr eigene Erfahrungen teilen möchtet oder Fragen habt, meldet euch gern!